Meine Zeit an der Sommerschule

By Haley Gibson

Das Kikeriki des Hahns wachte mich um 6 Uhr auf, aber ich hatte mich schon an diesen natürlichen Wecker gewöhnt. Autumn und ich hatten am Abend zuvor alles in unsere Rucksäcke gepackt: Wasserflaschen, Snacks, Hüte und natürlich viel Sonnencreme. Bereit und aufgeregt gingen wir die Treppe hinunter zum Frühstück. 

“Hallo, meine Lieben!”, begrüßte uns die Programmkoordinatorin Katja, “Freut ihr euch auf unseren Ausflug heute?” 

“Ja, klar!”, sagte ich, und Autumn nickte zustimmend zwischen Löffeln von Haferflocken. “Gut, ihr beide seid in meinem Auto mit Alex. Wir fahren in fünf Minuten nach White Sands. Esst schnell!” befahl sie, bevor sie nach draußen ging, um zu rauchen. Autumn und ich aßen unser Frühstück auf und liefen zum Auto. Damit begann unser Abenteuer nach White Sands. 

Letzten Sommer nahm ich an einer deutschen Sommerschule teil. Die Sommerschule wurde von der Universität von New Mexico organisiert. Ich bin in Michigan aufgewachsen, aber nachdem ich die Highschool abgeschlossen habe, sind meine Eltern nach Colorado umgezogen. Dort genießen sie ihren Ruhestand. 

Beim Einkaufen erfuhr meine Mutter von der Sommerschule von einer lokalen Freundin und rief mich sofort an: “Haley, dieses Programm ist für dich perfekt! Du musst dich um es bewerben.” Zuerst war ich ein bisschen skeptisch. Einen ganzen Monat lang nur Deutsch zu sprechen, erschien mir damals fast unmöglich. 

Vor meiner Zeit an der Universität konnte ich kein Deutsch. Ich begann meinen ersten Deutschkurs ohne Sprachlernerfahrung, aber der Kurs war intensiv und deshalb habe ich große Fortschritte gemacht. Aber war das genug? Ich machte mir Sorgen, aber ich bewarb mich trotzdem und wurde akzeptiert. 

Im Juni fuhren mein Vater und ich von unserem Haus in Colorado nach Kingston, New Mexico. Ich fürchtetet den ganzen Fahrt. Trotzdem, als wir in Kingston angekommen sind, ging es mir besser. Die Sommerschule befand sich  auf einem Bauernhof mit Hühnern und einem  großen schönen Maulbeerbaum. Es erinnerte mich an unser altes Haus in Michigan, das von Bauernhöfen umgeben war, also fühlte ich mich sofort zu Hause. Insgesamt  war meine Erfahrung an der Sommerschule wunderbar, weil ich viele neue Freunde gefunden habe und mein Deutsch wegen des Programms unglaublich besser geworden ist. Natürlich gab es auch Schwierigkeiten, vor allem am Anfang. Bei unserem ersten gemeinsamen Abendessen brauchte ich eine Serviette, aber ich wusste das deutsche Wort nicht. Ich tat, als ob ich mir das Gesicht abwischen würde, bis Autumn mich sah und sagte: Serviette? Seitdem waren wir beste Freundinnen. 

Meine schönste Erinnerung der Sommerschule war unser Gruppenausflug zum White Sands National Park, denn es war unser erster Ausflug von dem Bauernhof. Wir sind zwei Stunden nach White Sands gefahren und, als Pause von der langen Fahrt, haben wir ein Café besucht. Das Café hieß Ingos Art Café und es war wahnsinnig bunt. Es gab viele Gemälde und Bilder von lokalen Künstlern an den Wänden und der Geruch des Kaffees dort war köstlich. Obwohl ich selten Kaffee mag, war der Kaffee dort der beste, den ich je getrunken habe! 

Endlich sind wir zum White Sands angekommen und es war echt cool. Im Nirgendwo New Mexico gab es plötzlich riesige weiße Sanddünen. Katja erklärte uns, dass die Sanddünen aus Gips waren und einst Teil des Meeresbodens waren. Als wir dort waren, gab es Horden von Touristen, die mit dem Sand spielten. Autumn und ich haben keine Zeit verschwendet, um mitzumachen. Wir sind auf die größte Düne geklettert und heruntergerollt. Es machte viel Spaß, aber für den Rest meiner Zeit in Kingston hatten meine Schuhe Sand drin.